Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

geplante Nahwärmeversorgung für Husby-Nord

Nahwärme Husby: Anträge auf Förderung der Wärmeübergabestation erst im März


Das Urteil des Verfassungsgerichtes zum Bundeshaushalt hat glücklicherweise nur geringe Auswirkungen auf das geplante Nahwärmenetz in Husby.


Die gute Nachricht vorweg: Die Förderquoten für den Tausch der alten Heizung gegen eine Wärmeübergabestation haben sich erhöht. Für die allermeisten wird die Förderquote je nach Alter und Typ der alten Heizungsanlage 30-50 % betragen. Für einkommensschwache Haushalte kann die Förderung bis zu 70 % betragen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.energiewechsel.de/beg.


Leider gibt es derzeit aber noch viele Unklarheiten zu den Zuständigkeiten und dem konkreten Verfahren der Antragstellung, die einen Antrag erst ab 7.02.2024 ermöglichen. Der Sanierungsmanager der Gemeinde, Patrice Ahmadi, steht zur Klärung im regen Kontakt mit den Fördermittelgebern, um rechtssichere Lösungen zu erarbeiten. Aber auch das hat eine positive Seite: Für die benötigten Angebote der Heizungsbauer für die Umrüstung der Heizungsanlage im Haus steht nun mehr Zeit zur Verfügung als ursprünglich geplant.


Eigentlich sollten bereits im Januar die Beratungstermine bekanntgegeben werden, bei denen Gemeindevertreter und Sanierungsmanager die Nahwärmekunden bei der Antragsstellung unterstützen. Aufgrund der Verzögerung ist dies zum jetzigen Zeitpunkt aber erst ab März möglich. Über die Termine und die Möglichkeiten der Terminvergabe wird die Gemeinde gesondert informieren.

 

Turnusmäßige Anpassung der Nahwärmepreise zum 01.10.2022

Auch die Nahwärme bleibt von den Kostensteigerungen auf dem Energiemarkt nicht verschont, allerdings fallen diese deutlich milder als die Erhöhungen der Gas- und Ölpreise aus. Gemäß den Vereinbarungen zwischen Gemeinde und dem Netzbetreiber Enercity werden die Preise alle 6 Monate überprüft und nach einer vorgegebenen Formel angepasst.  Zugrunde gelegt werden dabei Daten des statistischen Bundesamtes, bzw. für den Pelletpreis des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes.

Grundpreis Nahwärme

40% des Grundpreises bleiben konstant. 30% richten sich nach dem Lohnindex und weitere 30% nach dem Investitionsgüterindex. Daraus ergibt sich für Oktober 2022 gegenüber Oktober einschließlich Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Fernwärme von 19% auf 7% folgende Preisanpassung:

 

Erhöhung des Indexes (netto)

Anteil

Grundpreis   1-10-21 inkl. 19% MWSt.

Grundpreis   1-10-22 inkl. 7% MWSt.

Fix

 

40,00%

253,23

€/Jahr

227,70

€/Jahr

Lohnindex

1,58%

30,00%

189,92

€/Jahr

173,47

€/Jahr

Investionsgüterindex

6,30%

30,00%

189,92

€/Jahr

181,53

€/Jahr

 

2,36%

 

633,08

€/Jahr

582,70

€/Jahr

Arbeitspreis Nahwärme

Die Anpassung des Arbeitspreises richtet zu 30% nach dem Preisindex für Gas, zu 30% nach dem Preisindex für Holzpellets und zu 40% nach dem Preisindex für Wärme. Daraus ergibt sich für Oktober 2022 gegenüber Oktober 2021 folgende Preisanpassung einschließlich Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Fernwärme von 19% auf 7%:

 

Erhöhung des Indexes (netto)

Anteil

Arbeitspreis   1-10-21 inkl. 19% MWSt.

Arbeitspreis   1-10-22 inkl. 7% MWSt.

Gasindex

72,85%

30%

0,0257

€/kWh

0,0399

€/kWh

Holzpelletindex

37,26%

30%

0,0257

€/kWh

0,0317

€/kWh

Wärmepreisindex

22,86%

40%

0,0343

€/kWh

0,0379

€/kWh

 

42,18%

 

0,0857

€/kWh

0,1095

€/kWh

Daraus wird deutlich, dass insbesondere der breite Indexmix und die Berücksichtigung des Wärmepreisindexes eine kostendämpfende Wirkung auf diese Wärmepreise und folglich auf die Nahwärmekosten haben.

Wie wirkt sich die Preisanpassung auf die Heizkosten aus?

Die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 18000 kWh steigen um ca. 17,5%  von 2175 € auf 2554 €.

Zum Vergleich: Die reinen Erdgaskosten des gleichen Einfamilienhauses in der Gas-Grundversorgung eines namhaften Anbieters stiegen zwischen dem 1.10.21 und dem 1.11.22 von 1205,95 € auf 2869,74 € inkl. MWSt.. Hinzu kommen alle weiteren Kosten zum Betrieb einer eigenen Gaskesselanlage/Gastherme. Die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7% ist in beiden Beispielen bereits berücksichtigt.

Dabei muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass durch den halbjährlichen Preisanpassungsturnus Anpassungen der Nahwärmepreise immer etwas zeitversetzt stattfinden.

Was Kostet die Umstellung?

Anschlusskosten

3450 €

Übergabestation

8000 €

Förderung

Bei Umstellung von Gas (Gasheizung jünger als 20 Jahre)

25%

Bei Umstellung von Ölheizung oder Gasheizung älter als 20 Jahre)

35%

2000 €

2800 €

Gesamtinvestition

9450 €

8650 €

Die Gemeinde erhebt einen Anschlusskostenbeitrag in Höhe von 2975 €, zzgl. MWSt. Das beinhaltet bis zu 15 Trassenmeter zum Haus, die dazugehörigen Erdarbeiten und die erforderlichen Kernbohrungen für den Hausanschluss.

 

Alle Kosten inkl. MWSt.
*)Ca. Kosten für eine Danfoss Übergabestation mit 10 kW Heizleistung und 55 kW Warmwasserleistung (kein Warmwasserspeicher erforderlich) inklusive Installation (Angaben IPP).

 

Was kostet die Wärme?

Arbeitspreis (inkl. 7% MWSt.)                10,95 ct/kWh

Jahresgrundbetrag (inkl.7%  MWSt.)    582,70  €/Jahr

(aktueller Preisstand, Gültigkeit 01.10.22 - 31.03.23)

 Bitte beachten Sie: Bei dem Arbeitspreis handelt es sich um die tatsächlich gelieferte Wärmeenergie und nicht um die in einem Energieträger wie Gas oder Öl gespeicherte Energie, die in einem hauseigenen Kessel mit Verlusten in Wärme umgewandelt wird. Je nach Effizienz des hauseigenen Kessels können die Verluste bis zu 30%.

 

Ist Nahwärme teuer?

Auch bei Einbau einer neuen Gasheizung muss nach neuen gesetzlichen Vorgaben ein Anteil von 15% erneuerbare Energie genutzt werden. Die aus dem Arbeitspreis der Nahwärme resultierende Ersparnis gegenüber Wärmeumwandlung im hauseigenen Kessel kann, je nachEffezienz des Kessels, bis zu 30 % betragen.

 

Der Kostenvergleich zeigt: Bei Berücksichtigung aller Kosten ist Nahwärme langfristig eine preisgünstige Lösung.

 

Vergleichsgrafik Kosten

 

*)Kostenvergleich auf der Grundlage der folgenden Annahmen:

 

Kostenvergleich

 

Erforderliche Investitionen
Anschlusskosten